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Dank aus Haiti

Junger Mann freut sich über seine Ziege

Haiti, Port-au-Prince, P. Mazile: P. Loudeger schreibt: Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei euch bedanken soll. Das Echo auf unseren Hilferuf, den vom Hurrikan geschädigten Menschen eine erste Hilfe zukommen zu lassen, war so großartig, dass wir weit mehr Betroffenen helfen konnten, als wir es uns anfangs vorgenommen hatten. Die Augen der Kinder, als sie ihr Päckchen erhielten, waren groß und strahlend. Die Familien, die ein Paket oder auch eine Ziege bekamen, waren überwältigt. Die von uns geschickten Bilder können nur zum Teil die Freude über diese Überraschung wiedergeben. Menschen, die vor dem Nichts standen nach der Zerstörung durch den Wirbelsturm, können wieder Hoffnung schöpfen, weil sie Hilfe von Menschen erhalten haben, die sie zwar nicht kennen, die sich aber mit ihnen verbunden wissen. Ich danke Ihnen allen von ganzem Herzen für dieses starke Zeichen christlicher Solidarität. Ihre Hilfe können wir nicht zurückgeben, aber in unseren Gebeten werden wir Sie immer wieder einschließen. Nochmals vielen, vielen Dank!
Und P. Terliesner, der selber vor einigen Tagen in Haiti war, schreibt: Die Not der Menschen nach dem Hurrikan im Süden des Landes ist unbeschreiblich. In den täglichen Nachrichten wurde uns immer nur ein kleiner Teil wiedergegeben. Wer selber vor Ort gewesen ist, kann sich die Not viel besser vorstellen. In den vielen Orten an der Küste entlang und teils auch in den Bergen, in denen die Oblaten tätig sind, gibt es keine Familie, die nicht irgendwie betroffen ist. Zwei Tage hat der Zyklon gewütet. Meterhoch kamen die Wassermassen vom Meer aufs Land. Die Häuser, die in der Nähe des Ufers standen, wurden teilweise ganz weggespült. Durch die starken Winde sind die Bäume wie Streichhölzer umgeknickt und sind vielfach auf die Häuser gefallen. Dächer wurden abgedeckt, gemauerte Wände umgeworfen und die Wellbleche, mit denen die Dächer gedeckt waren, sind wie Papier eingedrückt worden. Selbst die großen Gebäude wie Kirchen, Schulen oder Pfarrsäle waren vor dem Sturm nicht mehr sicher, denn auch hier wurden die Dächer abgedeckt und massive Wände eingedrückt oder durch umfallende Bäume zerstört. Kaum eine Stadt oder ein Dorf ist verschont geblieben. Nach den ersten Schreckenstagen, nachdem die Patres die Menschen mit Lebensmitteln versorgt haben, hat man damit begonnen, provisorisch die zerstörten Häuser mit Zelt- oder Plastikplanen abzudecken oder einfache Strohhütten aufzustellen, denn das Leben geht weiter. Um die zerstörten Häuser jedoch wiederherzurichten und bewohnbar zu machen, fehlen vielen die Gelder, zumal ihnen nur oft das geblieben ist, was sie am Leibe trugen. Mit Schrecken denken die Menschen jetzt schon an die Regenzeit, denn viele Plastikfolien werden dem Regen nicht standhalten können. Viele Kirchen, deren Dächer weggeweht wurden, können noch gar nicht wiedereingerichtet werden, da es an Holz für die Dachkonstruktionen fehlt oder die notwendigen Wellbleche nicht gekauft werden können. Von den Menschen ist keine große Eigenleistung zu erwarten, da sie zunächst ihre Eigenheime wieder aufbauen müssen. Da viele Kirchen ebenso zerstört sind, werden Gottesdienste im Freien abgehalten oder unter provisorischen Zeltdächern. Benachteiligt sind vor allem die Kinder. Schulen wurden vom Wind und Wasser so zerstört, dass sie unbrauchbar sind und neu gebaut werden müssen. Mancherorts hat man, soweit das möglich war, die Dächer provisorisch mit Planen abgedeckt, um so die Kinder von der Straße zu holen und sie zu unterrichten. „Das Leben geht weiter“, diesen Satz habe ich immer wieder gehört. „Wir dürfen nicht verzweifeln“. Damit dieses nicht geschieht, müssen wir den Menschen weiterhelfen und unsere solidarische Hilfe zukommen lassen. Gerade jetzt brauchen die Menschen unsere Hilfe, denn im März setzt die Regenzeit ein und dann stehen viele wieder vor dem Nichts, weil sie kein Dach über dem Kopf haben und es in die provisorischen Hütten hinein regnet. Helfen wir ihnen ein Dach über den Kopf zu bekommen. Ein Dach aus Wellblech kostet circa 1000 Euro. Wer könnte mithelfen? Die Patres sind dabei unsere Ansprechpartner, indem sie dort helfen, wo die Not am größten ist. Danke für Ihre Unterstützung.